Praktisches Transportmittel: Die Schubkarre

Von Fred Steen


Bereits im 2. Jahrhundert nutzte man im alten China zweirädrige Karren. Man geht sogar davon aus, dass bereits die Griechen 400 vor Christus ein Kastenähnliches Gefährt erfunden und benutzt haben. In Europa wurden diese Karren aus Holz mit einem 8-Speichenrad und einer Holzachse bereits im Mittelalter benutzt. Im Laufe der Jahrhunderte nutzte man viele verschiedene und weiter entwickelte Karren, wie zum Beispiel die Laufkarre für den Bergbau, welche auch Kreuzkarre genannt wurde. Eine Ziegelkarre diente für den Transport von Ziegel. Mit der Fischkarre wurden die Fischkisten und Fischkörbe transportiert. Dann gab es noch die Sackkarre, auch genannt Stechkarre, die Mostkarre, Holzschubkarre usw. Die Karren dienten u.a. auch als Leichenkarren.

Wie bekannt ist, wurden die Karren auch für den Bau des Tönninger Hafens eingesetzt. Nach dem Bau des Tönninger Packhauses dienten diese in verschiedenen Bauweisen und Größen außerhalb und innerhalb des Gebäudes als Transportmittel für z.B. Stroh, Säcke oder Kisten. Die ältere Generation wird sich noch an die Karren um das Hafengelände erinnern. In meinem Archiv befinden sich noch einige Fotos und ich habe das Glück gehabt, das mein Schwiegervater mir so eine Karre in kleinerem Format nachgebaut hat (siehe Bild). Auch wenn bereits über 2 Tausend Jahre vergangen sind, diese Transportmittel werden wohl auch, in welcher Form auch immer, noch in weiter Zukunft für uns ihren Dienst tun.

 

Diese Karre baute für mich mein Schwiegervater
Länge ca. 2m, Breite ca.0,60m, Transport bis zu 4 großen Säcken.
Die komplette Achse ist aus Holz gedrechselt, Original 8 Speichen- Holzrad mit Eisenbeschlag.